Alles, was wir täglich zu uns nehmen, hat einen maßgeblichen Einfluss auf unser Wohlbefinden und unsere körperliche und geistige Gesundheit. Die chinesische Ernährungslehre ist eine der fünf Säulen der TCM und beschreibt die qualitative Wirkung von Nahrungsmitteln und deren Zubereitungsarten sowie ihre regulativen und funktionellen Aspekte. Besonders die als "Lehre nach den fünf Elementen" bekannte chinesische Diätetik ist dabei sehr hilfreich, sich die Energie der Nahrung bewusst zu machen.

Shen Nong, übersetzt "der göttliche Landmann", war ein Kaiser des alten Chinas, der den Satz "Nahrungsmittel sind Heilmittel" prägte. Als wichtige Kriterien der Beurteilung achtete er auf den Geschmack und das Temperaturverhalten der Nahrungsmittel. Die Frage, ob ein Nahrungsmittel wärmend, kühlend, neutral oder kalt war, bestimmte den Einsatz als Nahrungs- oder Arzneimittel. Dabei wurden sie präventiv, um nicht zu erkranken, oder als Heilpflanze im Krankheitsfall eingesetzt. Kälte soll mit warmen, Hitze mit kühlenden Nahrungsmitteln behandelt werden.

Die Grundgedanken der chinesischen Ernährungslehre können in unsere westliche Ernährungsmedizin, welche sich auf die quantitative Zusammensetzung enthaltener Nährstoffe fokussiert, wunderbar integriert werden. Als Ernährungsmedizinerin gebe ich Ernährungsempfehlungen sowohl auf Basis ernährungsmedizinischer Erkenntnisse als auch aus Sicht der chinesischen Diätetik als unterstützenden Baustein einer Gesamttherapie.